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Kapitel 14

ERSATZTEILMANAGEMENT

Das Ersatzteilmanagement befasst sich mit der systematischen und strukturierten Verwaltung von Ersatzteilen, um eine effiziente Lagerhaltung zu ermöglichen. Dies trägt zur Erhöhung der Betriebssicherheit bei und reduziert gebundenes Kapital.

Instandhaltungsmaßnahmen gehen oft mit einem Materialverbrauch einher. Ein plötzlicher Ausfall kann erhebliche Probleme verursachen, die sich verschärfen, wenn benötigte Ersatzteile nicht verfügbar sind. Ohne einen angemessenen Ersatzteilbestand besteht das Risiko von Stillstandzeiten, die zu Qualitätseinbußen, umweltschädlichen Emissionen und Sicherheitsrisiken für das Personal führen können. Eine Herausforderung dabei ist die schwer vorhersehbare Nachfrage nach Ersatzteilen. Um dem entgegenzuwirken, wird häufig ein großer Lagerbestand aufgebaut – was wiederum zu einer hohen Kapitalbindung führt.

Daher ist ein gut organisiertes System zur Lagerung und Verwaltung von Ersatzteilen entscheidend. Es minimiert das Risiko ungeplanter Ausfälle und erleichtert die Wartung der Anlagen. Das Ziel des Ersatzteilmanagements ist es, die Gesamtkosten so gering wie möglich zu halten. Dazu zählen Lagerkosten, Verwaltungskosten und verschiedene Engpasskosten.

Die Ersatzteilmanagement Pyramide

Die Pyramide zeigt die verschiedenen Hauptprozesse des Ersatzteilmanagements. Diese leiten sich wiederum aus der Vision, Strategie und den Richtlinien der Instandhaltungsabteilung ab.

Images Maintenance Manual Website DE_77

 

Ersatzteilmanagement: Vision

EIN BEISPIEL FÜR ERSATZTEILMANAGEMENT: VISION

  • Durch die Kombination von Methoden, Systemen und Mitarbeitereinsatz erreichen wir eine kosteneffiziente Ersatzteilverwaltung.
  • Wir verfügen über klare und konkrete Kennzahlen, die unseren Erfolg bei der Umsetzung von Arbeitsmethoden und der Kostenkontrolle im Lager widerspiegeln.
  • Das Ersatzteilmanagement leistet einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Zuverlässigkeit in der Produktion.
  • Wir arbeiten strukturiert und legen großen Wert auf Ordnung und Sauberkeit in allen Lagerbereichen. Dabei sorgen wir dafür, dass alle Ersatzteile klar und praktisch gekennzeichnet sind.

Ersatzteilmanagement: Strategie

EIN BEISPIEL FÜR ERSATZTEILMANAGEMENT: STRATEGIE

  • Unsere Ersatzteilstrategie basiert darauf, den richtigen Ersatzteilzugriff zur richtigen Zeit sicherzustellen – jedoch nicht auf die permanente Verfügbarkeit aller Ersatzteile.
  • Ersatzteile werden von Technikern im System erfasst und mit den entsprechenden Objekten in der Instandhaltungssoftware verknüpft. Der Verbrauch von Verschleiß- und Versicherungsteilen wird direkt den jeweiligen Aufträgen zugeordnet.
  • Zur Optimierung des Lagerbestands führen wir Bedarfsanalysen durch und klassifizieren Ersatzteile, um zu entscheiden, ob sie auf Lager gehalten oder bei Bedarf beschafft werden.

Ziele und Leistungskennzahlen für das Ersatzteilmanagement

Das Ziel des Ersatzteilmanagements ist es, die Gesamtkosten für die Ersatzteilhaltung so gering wie möglich zu halten, ohne die Betriebssicherheit zu gefährden.

Eine hohe Betriebszuverlässigkeit erfordert entweder die Verfügbarkeit der benötigten Ersatzteile oder eine möglichst kurze Lieferzeit. Tritt ein Fehler auf, ist es entscheidend, diesen schnell zu identifizieren und zu beheben. Die Gesamtkosten setzen sich aus Lagerkosten, Verwaltungskosten und Engpasskosten zusammen.

EINIGE BEISPIELE FÜR LEISTUNGSKENNZAHLEN ZUR MESSUNG DES ERSATZTEILMANAGEMENTS:

  • Lagerwert und Bestandsmenge
  • Anzahl ungeplanter Bestellungen
  • Wert des abgeschriebenen Materials
  • Gesamtkosten (Lagerkosten + Engpasskosten)
  • Stillstandzeit (bedingt durch fehlende Ersatzteile)
  • Lagerhaltungskosten
  • Umschlagshäufigkeit (ohne kritische Ersatzteile)
  • Lagerwert / Versicherungswert der Produktionsanlagen

Bewertung des Ersatzteilbedarfs

Instandhaltungsmaßnahmen erfordern häufig den Einsatz von Ersatzteilen, die im Lager verfügbar sein sollten. Um unnötige Produktionsausfälle durch lange Lieferzeiten zu vermeiden, sollten daher ausgewählte Ersatzteile auf Lager gehalten werden. Auch nicht gelagerte Ersatzteile sollten im System erfasst und mit den entsprechenden Objekten verknüpft werden, um die Lieferzeiten bei der Bestellung zu verkürzen. Bei wiederkehrender Instandhaltung, die bestimmten Objekten zugeordnet ist – etwa bei geplanter Instandhaltung –, sollten benötigte Ersatzteile gezielt für den geplanten Einsatz bestellt statt dauerhaft gelagert werden. Die Lagerhaltungskosten müssen gegen die Kosten von Engpässen abgewogen werden. Zudem gibt es weitere Faktoren für eine fundierte Bedarfsbewertung, beispielsweise Materialien, die alterungsanfällig sind.

BEISPIELE FÜR DATEN ZUR BEDARFSBEWERTUNG:

  • Verbrauchsstatistiken
  • Lieferantenintegration
  • Engagement von Instandhaltungstechnikern und Management
  • Klassifizierung der Ersatzteile

Klassifizierung von Ersatzteilen

Um die Lagerbestände optimal zu verwalten, können Ersatzteile in folgende Kategorien eingeteilt werden:

VERBRAUCHSMATERIAL
Artikel, die nicht als Ersatzteile gelten und entweder eine hohe Verbrauchsrate oder einen geringen Wert haben.


VERBRAUCHSERSATZTELE
Standardteile wie Sensoren, Zylinder und Ventile, die in verschiedenen Anlagentypen verwendet werden können. Sie haben oft einen geringeren Wert und eine kurze Lieferzeit.


KRITISCHE ERSATZTEILE
Ersatzteile, die auf Lager gehalten werden, um lange und kostspielige Stillstandszeiten zu vermeiden. Diese Teile sind oft teuer und haben eine lange Lieferzeit.

Vorbereitung und Erfassung von Ersatzteilen

Die nachfolgende Prozessübersicht zeigt die Verantwortlichkeiten und Abläufe für die Erfassung und Beschaffung von Ersatzteilen unter normalen Bedingungen. Der Planer oder Techniker ist dafür verantwortlich, dass die Ersatzteilvorbereitung für die Produktionslinie oder die Anlagen innerhalb seines Zuständigkeitsbereichs durchgeführt wird. Bei Bedarf kann er hierbei Unterstützung vom Instandhaltungsmanagement erhalten.

Images Maintenance Manual Website DE_83

 

Sofortiger Ersatzteilbedarf

(Nicht-Lagerartikel)

Die nachfolgende Prozessübersicht zeigt die Verantwortlichkeiten und Abläufe für die Erfassung und Beschaffung von Ersatzteilen im Falle eines Ausfalls. Die Verantwortung für eine Notfallbeschaffung liegt beim Instandhaltungs- oder Abteilungsleiter. Die Informationsbeschaffung und Bestellung wird an den Instandhaltungstechniker delegiert, der bei Bedarf Unterstützung durch das Instandhaltungsmanagement anfordern kann.

Images Maintenance Manual Website DE_84

 

Beispiel aus der Praxis

MaintMaster für die Kontrolle des kritischen Ersatzteilmanagements

Instandhaltung im digitalen Zeitalter: Risse + Wilke setzt auf MaintMaster, um Ersatzteilmanagement und Produktionseffizienz zu optimieren. Betriebsleiter Johannes Schwartz und IT-Manager Michael Rindler erklären die strategische Bedeutung der Software für ihr Unternehmen. Erfahren Sie, wie MaintMaster durch Integration mit SAP, Lagerhaltung und mobilen Lösungen Ausfallzeiten minimiert und eine nahtlose Verfügbarkeit von Ersatzteilen sicherstellt.

Dieses kostenlose Handbuch kann als praktischer Leitfaden und Unterstützung bei der täglichen Wartungsarbeit sowie als Teil des Einführungsmaterials für neu eingestelltes Personal verwendet werden.

In diesem Handbuch lernen Sie:

check_circle_icon_tealWie man eine Vision, Strategie und Richtlinien für Ihr Instandhaltungsteam erstellt

check_circle_icon_tealWie man ein Instandhaltungsteam aufbaut

check_circle_icon_tealWelche KPIs verwendet werden sollten und wie man sie einrichtet

check_circle_icon_tealWie man die Arbeit auf Grundlage von Instandhaltungsstandards durchführt

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